Auf Einladung des SPD-Ortsvereins Kochel stellte Martin Güll, der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, im Februar 2013 Möglichkeiten vor, wie ortsnahe Schulen erhalten werden können.
Schulpolitische Veranstaltung mit MdL Martin Güll in der Kocheler Heimatbühne
Auf Einladung des SPD-Ortsvereins Kochel stellte Martin Güll, der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Möglichkeiten vor, wie ortsnahe Schulen erhalten werden können. Er weiß wovon er spricht, denn er war selbst jahrelang Direktor einer großen bayerischen Schule. Unter den Gästen waren amtierende und ehemalige Rektorinnen und Rektoren von Schulen, Elternbeiräte und Lehrer unterschiedlichster Schulformen, so dass sich eine fachkundige und interessante Diskussion ergab.
Im bayerischen Schulsystem gibt es in der Grundschule drei Türen. Durch jeweils eine müssen die Kinder nach der 4. Klasse gehen. Dass Eltern und auch die meisten Kinder die bestmögliche Weiterführung erreichen wollen, ist niemandem zu verdenken. Aber muss denn dieser Druck schon auf neun- und zehnjährige Kinder fallen? "Wenn Kinder durch Schule belastet werden, ist etwas faul im Staat", so Martin Güll und stellt die Frage: "Geht's denn nicht anders, als den Gang durch die drei Türen?"
Ja, es gibt Möglichkeiten. Und das sind keine Erfindungen von bayerischen SPD-Politikern. Finnland, Österreich, Frankreich und auch andere Bundesländer machen es uns vor: Integrative Schulen des gemeinsamen Lernens, an einem Standort, unter einem Dach bis zur neunten oder zehnten Klasse. Ganztagsschule als Lebensraum ist das Ziel.
Dafür braucht es neue pädagogische Konzepte und mehr Personal in den Schulen. Es wird am Geld sicherlich nicht scheitern, so Martin Güll. Es ist aber auch ganz klar, dass eine Bildungsveränderung nur gemeinsam mit den Eltern, den Lehrern, der Wirtschaft und den Kommunen möglich sein wird. “Damit man die sozialdemokratischen Bildungsziele nicht falsch versteht: Es soll niemanden etwas übergestülpt werden, jede unserer heutigen Schularten hat ihre Berechtigung und soll bestehen bleiben. Das Ziel ist es vielmehr, bedarfsgerechte Bildungseinrichtungen anzubieten, dort wo es gewünscht wird,” so einer der Schlußsätze von Martin Güll an diesem gelungenen Abend in der Heimatbühne.
Gabriele Skiba / -schue-2013