Geschichte des SPD Ortsvereines Kochel am See

In den Jahren 2009 und 2010 rekonstruierte Günter Tochtermann einen Teil der Geschichte des Kochler Ortsvereins in Stichworten.

In der 25-Jahrfeier 1971 wurde besonders der Schmid Korbi erwähnt, der nach dem 1. Weltkrieg 1922 Mitglied der SPD in Bayrischzell wurde und dann ins Walchenseekraftwerk nach Kochel am See kam. Er dürfte also einer der ersten SPD-ler in Kochel gewesen sein.

In den Tagebüchern von Herrn von Aufsess, die jetzt vom Kocheler Heimatverein aufbewahrt werden, werden für die Gemeinderatswahlen 1924 drei Listen aufgeführt: Bürgerliche, Gewerbe und "Seidenhofer".

Bei den Gemeinderatswahlen am 8. Dezember 1929 gab es dann nur noch zwei Listen: SPD und Bürgerliche Kochler. Daraus ist abzuleiten, dass in der Zeit zwischen 1924 und 1929 der SPD-Ortsverein Kochel entstanden sein muss. Zu den ersten Mitgliedern zählten: Fritz Lehr (Kraftfahrer), Ernst Himmer (Strandcafe), Max Nießl (Postsekretär) und Joseph Zauner (Arbeiter).

Über die Wahlen ab 1920...

Nach dem zweiten Weltkrieg fand im zweiten Halbjahr 1946 die Wiedergründungs-Versammlung statt. Joseph Kainzmeier (Bürgermeister seit 1945), wurde geschäftsführender Vorstand und Alois Kornberger Kassier. Weitere Mitglieder von damals: Hans-Friedrich-Karl Chifflard, Johannes Gamperl, Franz Irrgang, Alois Kastenberger, Georg Mayer, Karl Marsch, Andreas Pistotnik, Korbinian Schmid, Johann und Centa Weber, Josef Weber, Karl Winkelmann und Josef Zauner. Zum 31.12.1946 waren 17 Männer und 2 Frauen Mitglieder unseres Ortsvereins. 1948 waren es dann schon 20 Männer und drei Frauen. In diesem Jahr wurde Herr Chifflard zum 1. Vorsitzenden gewählt, er war zugleich Kassier und Schriftführer. Johannes Gamperl war damals 2. Vorsitzender.

In der politschen Diskussion tauchte dann 1950 die Frage der Gemeinschaftsschule auf, für die sich unser Ortsverband einsetzte. In diesem Zusammenhang wurden wir mit dem folgenden Satz konfrontiert: “Wenn die Gemeinschaftsschule kommt, dann können alle möglichen Lehrer unterrichten, auch jüdische und religionslose...”.

Am 01.02.1951 wurden die Mitgliedskarten von Parteibüchern abgelöst.

Ab 1955 ist Herr Kunte Kassier.

1954 war Hans Jochen Vogel erstmals als Gastredner bei uns in Kochel am See.

Am 19.05.1955 wurde dann der Ortsverband der Arbeiterwohlfahrt gegründet. Das AWO-Heim befand sich im Haus gegenüber dem "Demleitner". Hans Chifflard war auch in der Arbeiterwohlfahrt sehr aktiv, vom 12.03.1955 bis Ende 1956 war er auch stellvertretender Kreisvorsitzender der SPD.

Vor 1960 gab es zwei Gemeinderäte der SPD. Von 1960 bis 1966 waren es drei Mitglieder: Chifflard, Franz Glasl und Rudi Keller. Ab 1966 waren es dann sogar fünf Gemeinderatsmitglieder: Franz Glasl, Schöffmann aus Pessenbach, Rudi Keller, Franz Mayer und Herr Mayr (Schreiner vom Walchensee). Von 1962 bis 1971 war Rudi Strümpel Vorsitzender des Ortsvereins.

1967 wurde in Kochel als einer der ersten Gemeinden im Landkreis die Gemeinschaftsschule eingerichtet. Es wurde auch bereits die Mittelpunktschule diskutiert und Franz Glasl schlug das Zusammengehen mit Schlehdorf vor.

1968 gab es wegen des Rücktritts von Bürgermeister Bolligs inmitten der Wahlperiode eine Bürgermeister-Neuwahl. Dabei traten an: Sigi Zaunner, Bürgerblock, Hans Demleitner, CSU und Hans Lohberger, SPD (Polizist in Kochel). Es kam zu einer Stichwahl zwischen Zauner und Demleitner. Die SPD hatte in einer Mitgliederversammlung beschlossen keine Wahlempfehlung abzugeben. Franz Mayer hielt sich jedoch nicht daran und plakatierte in der Nacht zum Sonntag: “SPD wählt Zauner”. Es gab später dann sogar ein Ausschlussverfahren gegen den Franz, das aber im Sande verlief. Die Wahl gewann Sigi Zauner.

1968/69 erfolgte der Bau der Siedlungshäuser in der Herrenkreuth und am Lainbach. Hier war unser Franz Glasl die treibende Kraft (siehe auch gesonderten Beitrag).

1971 übernimmt Otfried Urban den Vorsitz des Ortsvereins und gestaltet am 03.12. die 25 Jahr-Feier des Ortsvereins zu der uns auch der Landesvorsitzende Volkmar Gabert als Gastredner besucht.

1971/ 72: Seeweg-Aktion (siehe gesonderten Beitrag)

1971: Trimini-Eröffnung - hier muss besonders der Einsatz von Franz Glasl betont werden.

1972 bildete die SPD eine gemeinsame Bürgerliste mit der UWG (SPD / UWG). Allerdings hatten sich alle anderen Gruppierungen mit der CSU zusammengetan (CSU / Bürgerblock).

Sigi Zauner wurde wieder Bürgermeister, er war zwar nicht Mitglied der CSU, aber eigentlich ein eingefleischter CSU-ler, wobei ein Gründungsmitglied der CSU aus seiner Familie kam.

Günter Tochtermann