Hundert industrielle Arbeitsplätze weniger - ein schwerer Schlag für Kochel und Umgebung! Das ist rund ein Drittel der gesamten Belegschaft. Zum jetzigen Zeitpunkt können wir noch nicht beurteilen, inwieweit diese drastischen Maßnahmen gerechtfertigt sind. Auf jeden Fall sind sie einschneidend für die unmittelbar Betroffenen und ihre Familien, aber auch für die Region. Es entfallen Einkommen, Wertschöpfung und Steuereinnahmen in Kochel und Umgebung, in einer Region, die ohnehin immer einseitiger vom Tourismus abhängig wird.
Dazu Gemeinderat Klaus Barthel:Auch wenn wir hohen Respekt vor der bisherigen Standorttreue des Unternehmens Dorst haben, ist uns das aktuelle Vorgehen der Unternehmensleitung völlig unverständlich, einerseits mit einer Salamitaktik und der knappen Unterschreitung von Eingriffsschwellen gesetzliche Meldepflichten und Regelungen zu umgehen, andererseits die IG Metall außen vor halten zu wollen. Wenn die Presseberichte zutreffen sollten, setzt man sich so dem Verdacht aus, die Beschäftigten schutzlos und ohne entsprechende Beratung übervorteilen zu wollen. Das sollte die Führung des Unternehmens nicht nötig haben, zumal wenn sie von der Richtigkeit ihres Vorgehens überzeugt ist.
In dieser Situation ist auch der Bürgermeister gefordert, alle Beteiligten an einen Tisch zu holen. Betroffenheitsrhetorik reicht in dieser ernsten Lage nicht aus.